US-Senator Blumenthal äußert Bedenken über die potenziellen Gesundheitsrisiken der 5G-Technologie

Quelle: US-Senat

US-Senator Blumenthal kritisiert die US-Behörden FCC und FDA für ungenügende Antworten auf offene Fragen im Hinblick auf die öffentliche Gesundheit. Netzbetreiber räumen ein, dass sie keine Kenntnis von unabhängigen wissenschaftlichen Studien über die Sicherheit der 5G-Technologien haben.

Während der Anhörung des Senatsausschusses für Handel, Wissenschaft und Verkehr vom 7. Februar über die Zukunft der 5G-Technologie und ihre Auswirkungen auf die amerikanische Bevölkerung und Wirtschaft zeigte sich US-Senator Richard Blumenthal (Demokraten-Connecticut) besorgt, da keine wissenschaftlichen Forschungen und Daten über die potenziellen Gesundheitsrisiken der Technologie vorliegen.

US Senator Blumenthal Raises Concerns on 5G Wireless Technology Health Risks at Senate Hearing
US Senator Blumenthal Raises Concerns on 5G Wireless Technology Health Risks at Senate Hearing

Blumenthal ging scharf mit der Federal Communications Commission (FCC) und der Food and Drug Administration (FDA) — den Regierungsbehörden, die gemeinsam für die Grenzwerte für die Exposition gegenüber elektromagnetischer Strahlung verantwortlich sind — ins Gericht, die keine Forschungen zur Sicherheit der 5G-Technologie durchgeführt haben und sich stattdessen mit bürokratischen Schuldzuweisungen und Verweisen auf die Branche beschäftigen.

Unbefriedigende Reaktion von der FCC

Im Dezember 2018 schickten Blumenthal und die Vertreterin des US-Repräsentantenhauses Anna G. Eshoo (Kalifornien/18.Distrikt) einen Brief an den FCC-Beauftragten Brendan Carr, um Antworten im Hinblick auf die potenziellen Gesundheitsrisiken zu erhalten, die von der neuen 5G-Drahtlostechnologie ausgehen. Bei der heutigen Anhörung kritisierte Blumenthal Carr dafür, dass er keine echten Antworten vorgelegt habe und stattdessen lediglich die „allgemeinen Erklärungen der FDA“ wiederholt habe. Blumenthal beschrieb die Erklärungen der FDA außerdem als „ziemlich unbefriedigend“. Das pdf-Dokument mit der vollständigen Antwort von Carr steht hier zur Verfügung.

Während eines Meinungsaustausches mit Vertretern der Drahtlosindustrie fragte Blumenthal diese, ob sie Forschungen zur Sicherheit der 5G-Technologie und zu einer möglichen Verbindung zwischen elektromagnetischer Strahlung und Krebs unterstützt hätten. Die Vertreter der Industrie gaben daraufhin zu, dass sie dies nicht getan hätten.

„Wenn man die FDA-Website aufruft, findet man dort im Wesentlichen einen knappen und oberflächlichen Verweis auf bestehende wissenschaftliche Daten, die besagen: ‚Die FDA hat die Mobilfunkindustrie dringend aufgefordert, eine Reihe von Schritten vorzunehmen, unter anderem die Unterstützung zusätzlicher Forschungen über die möglichen biologischen Auswirkungen der von Mobiltelefonen emittierten Strahlung‘. Ich glaube, dass amerikanische Bürgerinnnen und Bürger ein Recht darauf haben, zu erfahren, welche gesundheitlichen Auswirkungen bestehen – nicht um vorherzusagen, was das Ergebnis von Studien sein könnte – und sie haben auch ein Recht auf eine verbindliche Zusage, dass die Forschungen in Bezug auf offene Fragen durchgeführt werden“, sagte Blumenthal. „Meine Frage an Sie lautet also: Wie viel Geld hat die Industrie zur Unterstützung zusätzlicher unabhängiger Forschungen — ich betone unabhängig — bereitgestellt? Sind diese unabhängigen Forschungen noch im Gange? Sind einige davon abgeschlossen? Wo können Konsumenten nach ihnen suchen? Und wir reden gegenwärtig über Forschungen zu den biologischen Folgen dieser neuen Technologie.“

Am Ende der Diskussion schloss Blumenthal mit dem Fazit: „Es gibt also tatsächlich keine laufenden Forschungen. Wir befinden uns insoweit auf einer Art Blindflug, was Gesundheit und Sicherheit betriftt.“

Im November 2018 veröffentlichte das US-amerikanische Nationale Toxikologieprogramm die endgültigen Ergebnisse der bisher längsten und teuersten Studie über Mobiltelefone und Krebs. Bei diesen Studien wurden „einige Anzeichen“ auf einen Zusammenhang mit Krebs gefunden, zumindest bei männlichen Versuchsratten. Allerdings konzentrierte sich die Studie auf die Risiken, die mit 2G- und 3G-Technologie in Verbindung stehen. Die jüngste 5G-Technologie ist auf den Einsatz vieler neuer Antennen und Sender angewiesen, die niedriger am Boden gruppiert werden und näher an Häusern und Schulen liegen. Kaum eine Forschung wurde über die gesundheitlichen Auswirkungen der 5G-Technologie durchgeführt und die FCC war nicht in der Lage, uns zu erklären, wie sie behaupten kann, dass 5G sicher ist.

Siehe auch FCC: Captured Agency

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